Irene Beddies
Wanderlust
Wanderlust
„Das Wandern ist des Müllers Lust“,
doch dabei gibt es manchen Frust.
Gehst du auf Straßen aus der Stadt,
sind dir gar schnell die Füße platt.
Kommst du dann an den Waldesrand,
hast du zwar Kalorien verbrannt,
es meldet sich der Hunger bald.
Dein Pech: kein Wirtshaus gibt‘s im Wald.
Du kannst dir nichts zu Trinken kaufen.
Du läufst Gefahr, dich zu verlaufen.
Stolperst gar über Wurzeln du,
reißt dir das Schnürband ab am Schuh.
Setzt du dich müd‘ auf einen Stamm,
der schon recht morsch vom Feuerschwamm,
krabbeln Ameisen an dir hoch.
Die Hose kriegt beim Flieh'n ein Loch.
Stehst du erst still einmal ganz leis‘,
weil von der Stirn dir rinnt der Schweiß,
hörst du Geräusche unerhört,
und bist von Neugier ganz betört.
Du siehst, und kannst es schier nicht fassen,
zwei Hirsche, die vom Kampf nicht lassen.
Du schleichst dich langsam immer näher,
doch wittern sie sofort den Späher.
Die Hirsche flieh’n, ein Wildschwein auch.
Du hast ein Mulmgefühl im Bauch
so von Gefahr und großem Schreck.
Du eilst endgültig weg vom Fleck.
So endet die Waldwandertour
mit schnödem Misserfolge nur.
Die Überzeugung hat's dir vorgestellt,
dass dir das Wandern gut gefällt.
Du bist nun mal kein Müllersmann
Drum höre meinen Rat dir an:
Lauf lieber öfter mal im Park,
auch diese Übung macht dich stark.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.07.2013.
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