Robert Nyffenegger
Laufbahn des Politikers
Vers und „Laufbahn…“ sind zu lang,
Doch steh`n sie im Zusammenhang:
Liegt einer bei Geburt schon quer,
Dann wird er wohl Politikér.
Schreit er ganz grundlos durch die Nacht,
Verdichtet sich rasch der Verdacht.
Führt er sich auf wie ein Derwisch,
Und fliegt so –Schwupps- vom Wickeltisch.
Fällt die Prognose gar nicht schwer,
Der wird ganz klar Politikér!
Führt er in der Kinderkrippe
Eine riesengrosse Lippe.
Sitzt in der Schul vorn im Gestühl,
Zeigt so dem Lehrer sein Gefühl.
Zum Klassensprecher auserkoren,
Kein andrer ist dazu geboren.
Verdeckt mit Händen bei Klausur
Sein Resultat vorm Nachbar nur.
Sodann besteht kein Zweifel mehr,
Der wird ganz klar Politikér.
Die Wahl des Studiums fällt nicht schwer,
Sein Ziel ist doch Politikér:
Schnurrnalist, Politolog,
Psycholog und Ethnolog,
Das ist derzeit ganz gross im Sog,
So frisst man aus dem Staates Trog.
Die Masterarbeit kein Problem,
Fremdsprachig Texte sind genehm.
Und mit dem Google Übersetzer
Verschüttet man den Weg für Hetzer.
Er wählt nun Schwarz, Grün oder Rot,
Der Unterschied ist längstens tot.
Es bliebe Gelb ja noch zur Wahl,
Doch selber denken, hiesse Qual.
Worthülsen und auch Phrasen dreschen,
Mit Wischiwaschi vorzupreschen,
Lehrt die Partei im Seminar,
So steigt man auf in dem Szenar.
Seilschaften und Beziehungsnetze,
Das sind die gängigen Gesetze.
Slalom erprobt und Ganztagschrist,
Wohlfühlredner, Alarmist.
Dieses Ethos lässt gewinnen,
Keiner kann der Wahl entrinnen.
So wird er mit Bravour gewählt,
Denn schliesslich nur die Stimme zählt.
Er schwadroniert und diskutiert,
Die Gegner werden flink geschmiert.
Er tut viel Gutes, auch für sich,
Was anderes wäre fürchterlich.
Er holt das Geld aus fremden Taschen,
Keinen wird das überraschen.
Und zur allgemeinen Heilung
Beginnt die grosse Umverteilung.
Der Fleissige, der wird bestraft,
Der Faule hat`s umsonst geschafft.
Er findet tausend Arbeitsstellen
Für bürokratisch Bagatellen.
Doch dieser grosse Arbeitsstress,
Vorwiegend auch im Showbusiness,
Führt bald zu einem Herzinfarkt,
Sodass er nun im Himmel parkt.
Jetzt sitzt er neben Gottes Thron.
Ich sag mir nur, das hast davon.
Das Gender Gap ist rein willkürlich,
Keinesfalls jedoch natürlich!
Sinnspruch:
„Alle Regierungen fordern blinden Glauben, sogar die göttliche.“
Friedrich Hebbel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.07.2013.
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