Fast so spannend wie´s Dschungelcamp! Oder: Mit der Bahn nach

Um meinen mittleren Enkel zu taufen,
wär´s  besser gewesen, zu Fuß zu laufen.
Fußläufig aber bis  nach Tirol?
Das wär selbst  ´nem Laufenthusiasten zu toll!

Da  schien es  uns waiser, zu reisen per Bahn.
Doch wer ahnt, dass die  nicht mehr Bahnfahren kann,
so wie  wir vor Zeiten dies von ihr gewöhnt?
Doch vor Start des Zuges ward  sehr laut gestöhnt.

Verspätung vor Abfahrt, glaubt´s   mehr als  ´ne Stunde.
Manch bissiger Spruch machte dazu die Runde.
Die  Lautsprecherdurchsagen,   schließlich versiegten,
sodass wir per Zufall (!) die  Bahn dann doch kriegten.

Die Platzreservierungen waren vertauscht,
manch heiteren Spruch haben wir  da erlauscht.
Der Zug endlich rollte, er rollte nicht lang:
"Ein Halt wegen Technik" aus  dem Lautsprecher klang.

Die  Durchsage  war dreisprachig, klang bayrisch,
am Ende erwies   der Akzent sich als Steirisch.
Und  jedes Mal kang die Stimme servieler,
und  in de Abteilen da  wurd´s  immer stiller.

Verspätung, sie stieg : Mehr  als achzig Minuten!
Und  lang zogen sich  Zugpersonal Schnuten..
Ich hatte mich weiter entfernt vom Bösen,
denn ich konnte  den SPIEGEL fast dreimal dort lesen.

Ein Schwesternpaar, herrlich beweglich Gestalten
hat uns mit Turnübungen bestens unterhalten.
Die Schaffnerin bracht´  jedem "Abbittbriefe",
sie sprach, dass dies  nicht immer so liefe.

Wollt´ fragen: "Warum dann die fertigen Schreiben?"
Gestraft war  sie  g´nug, drum ließ ich das bleiben.
Wir  senden die  Briefe nach Frankfurt am Main,
und  werden uns übers "Erstattungsgeld" freun!!

(c)   Heino Suess  07/13