Inge Hoppe-Grabinger

Der Sohn der Stadt Figeac


Wir treten sie
mit nackten Füßen,
mit Sandalen oder
Absatzschuhen,
drei Texte auf
schwarzem Stein,
die fremden Zeichen,
Lettern,
Hieroglyphen,
es nimmt ihnen nicht
die Würde,
wie Kinder
laufen wir hin und her
im schönen Innenhof,
prachtvoll gesäumt von
Papyrus und Oleander,
in der Hitze des Tages,
und können nichts lesen,
die belanglose Botschaft
nicht verstehen,
die Bedeutung gleichwohl
nicht ermessen,
trotz Vergrößerung um ein
Vielfaches,
als würde das was nützen,
kleine Füße laufen von
Vogel zu Vogel,
wie ähnlich,
alte Füße nähern sich
Delta, Sigma, Tau,
Brillen entdecken kleine
griechische Wörter,
stolz.
Tief muss man sich bücken,
oder verneigt man sich vor
dem Wunderkind,
dem Genius,
dem Sohn der Stadt?
Der nach Jahrhunderten der
Unwissenheit und der
Missdeutungen
das Rätsel
der Hieroglyphen löste?
"Je tiens l'aiffaire",
rief er....
Der Staub wirbelt noch.
Wüstenwind.

l2. August 2O13


- - -

Empfehlung:  Google - pictures:   "Figeac" plus "Champollion"  eingeben.

Champollion  (l79O-1832), geboren in Figeac, Südfrankreich,   rief am 14.9. l822 "Je tiens l'affaire"  (Ich hab's raus), als
er es geschafft hatte, nach Vorarbeiten anderer Forscher, die Hieroglyphen auf dem l799 entdeckten Stein von Rosetta
vollständig zu entziffern. 
Der Künstler Joseph Kosuth schuf in in einem wunderschönen Innenhof in Figeac eine Kopie des Steins von Rosetta
als begehbare Bodenplatte, in starker Vergrößerung.



 

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