Mike Bußmann
Wenn die Gondel Trauer trägt
Der Glöckner steht auf seiner Wacht.
Vom Turm her tönt es grade Acht.
Er schlägt die Glocke mit Bedacht.
Kein Stern erhellt die kalte Nacht.
Die Gondel zieht mit ihrer Fracht
still und dunkel durch die Gracht.
Die Rattenmutter gibt jetzt Acht.
Versteckt die Jungen tief im Schacht.
Sie hatte ihn nur angelacht.
Die Glut im Herzen angefacht.
Ihn schier um den Verstand gebracht.
Er hatte selig mitgelacht.
Sein Charme ward sofort aufgewacht.
Ein Rendezvous gleich ausgemacht.
Auch hielt er es für angebracht
und ein Präsent sich ausgedacht.
Die Frau liegt still in weißer Pracht.
Der Mann steht starr in schwarzer Tracht.
Kein Gericht erhebt Verdacht.
Denn mit ihm ist die dunkle Macht.
Er traf sie heut`wie abgemacht
und hatte Rosen mitgebracht.
Sie hatte ihn nur ausgelacht.
D`rum hatte er sie umgebracht.
© Mike Bußmann
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2013.
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