Andreas Thon
Madibas Nachtzug
In den Jahren als den Anderen
Dornen aus den Augen wuchsen
hattest Du Rosenblätter auf den Lippen
Und als die Einäugigen
Dich in ihre Häuser sperrten
versuchten Deine Haut zu fleddern
Deinen Mund mit Staub zu schließen
erbrachst Du ihre Ketten
wandeltest das Leid
in Blütenbäume
die als Wasserfälle
in die sandigen Straßen flossen
Du hast ein in Honig getauchtes Land
auf die Bänke neben den Gleisen gesetzt
aus der Freiheit einen großen Bahnhof gebaut
Deine Weichen waren wirklich weich
Deine Worte wirklich Wert
Deine Taten tatsächlich
Du einmalig
Nun fährst Du in die Nacht ein
wirst auch sie erhellen
wirst noch einmal
den Mafadi überqueren
auf Zuckerbuschwegen
bevor wir Dich ganz verlieren
Aber Du hast sicher noch viel vor...
© Andreas Thon
Ga a yo o tshwanang le yena
"Es gibt niemanden wie ihn"
Aus aktuellem Anlass und in Gedenken setze ich mein Gedicht noch einmal ein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2013.
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