Christina Gerlach-Schweitzer

Die Ohr-Maus

Forscher forschen um die Wette,
weil jeder gerne Weltruhm hätte,
wollen für Forschung den Etat,
so ist’s auch in Amerika.

Man kommt an dieses Forschungsgeld,
wenn man vom Erfolg erzählt,
dass man grad Versuche macht,
zur Menschheitsrettung ausgedacht.

Am Menschen testen ist ja schwierig,
drum nehmen Forscher oft begierig
eine Maus als ihr Modell,
die gibt’s einfach, billig, schnell.

Genverändert, wunderbar,
Gen on, Gen off und ohne Haar.
Die Übertragbarkeit ist nichtig,
Vorzeigbarkeit eher wichtig.

Vier Forscher wollten sich belohnen,
auch sie suchten nach Sensationen.
Sie fühlten sich als Pioniere,
nahmen fröhlich ein paar Tiere.

Sie formten hier und klebten da,
sie spritzen, es war wunderbar,
und aus dem Rücken einer Maus,
wuchs wieder mal ein Tumor raus.

In Mäusen wuchsen Rinderzellen
auf fremden Polymergestellen.

Die Tiere war’n immunsupprimiert,
damit dem Tumor nichts passiert.

Als ihr Werk wie’n Ohr aussah,
schien’s den Forschern sonnenklar:
Ein Menschenohr am Mauserücken,
diese Zukunft könnt entzücken.

In China quält man Mäuse dann

bis das mit Menschenzell’n gelang.
Die Tiere konnten sich nicht wehren,
drum spritzt man sie zu Maus-Chimären.

Man wollte zeigen, was man kann
in ungebremstem Forscherdrang.

Doch Menschentumoren am Mäuserücken
lassen keinen besser hören oder sich bücken.

 

 

Für Menschen war kein Ergebnis dabei,
nach fünfzehn Jahren Tierquälerei,
doch täglich litten Tier für Tier,
für ungebremste Forschergier.

Versucht bloß nicht an noch mehr Tieren,
einfach weiter zu probieren.
Egal worüber wir auch forschen,
der Ethik sollten wir gehorchen.


Achtung vor dem Tier,
Achtung vor dem Schwachen
darf keinen Halt vor Forschern machen,

Tiere haben Seelen,
Tiere sind keine Sachen.

 

 

 

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