Mutter?

Als damals sie die Ehe brach,
dachte sie zu wenig nach.
Dachte dabei nur an sich
und benahm sich widerlich.

Die Treffen  in dem Liebesnest,
hielt sie gar im Kalender fest.
Den ersten Sohn hat sie verstoßen,
wodurch sehr viele Tränen flossen.

Nun,  da waren noch zwei Kinder,
die hatten’ s gut, mehr oder minder,
Doch als das Mädchen wuchs heran,
fing ein neues Drama an.

Jetzt musste sie sich wohl entscheiden,
es sollte nun das Mädchen leiden.
Dem Neuen störte wohl das Kind,
seit dem sie eingezogen sind.

Die “Mutter” steckt arg in der Klemme,
denn ihm gehört ja die Kaschemme.
Und sollte ihr etwas nicht passen,
kann auch sie sein Haus verlassen..

Da ließ sie auch das Mädchen fallen
und unter lautem Türenknallen,
sagte sie: “Du kannst ja gehen,
ich will dich hier nie wieder sehen”.

So hatte sie es bald im Reinen,
zwei Kinder weg, nur noch den Kleinen.
Wird auch der dem Mann zur Plage,
geht auch er -  gar keine Frage.

Der Vater hat es prophezeit,
nun ist es wirklich bald so weit.
Doch seine Hände sind gebunden,
die Anwältin hat was erfunden.

Die Kinder waren ihr ein Kloß,
viel lieber sie den Spaß genoss.
Darf sie sich dennoch Mutter nennen?
Ich lernte dieses Weibstück kennen.

Mutter ist nicht gleich Mutter!Alois Mayer, Anmerkung zum Gedicht