Irene Beddies
Die Rettung
Die Rettung
Sturm rüttelt laut am Fensterrahmen,
Regen prasselt heftig auf’s Dach.
„Noch nehmen wir hier keinen Schaden,
doch bleiben wir lieber diese Nacht wach.“
Seufzen und Klagen im hölzern‘ Gebälk,
Finsternis draußen und drinnen,
wie Blumen wird die Hoffnung uns welk,
kann man dem Unglück entrinnen?
Unheimliches Rauschen kommt näher und näher.
Ist der Fluss über die Ufer getreten?
Wir hätten flüchten sollen viel eher,
nun hilft nur noch Bangen und Beten.
Unter der Tür strömt das Wasser herein,
von oben tropft es behände:
Löcher müssen im Holzdach sein.
Nimmt die Gefahr denn kein Ende?
Die Tür springt auf, ein Mann tritt herein,
an den Stufen schaukelt ein Boot.
„Schnell, schnell, steigt alle zu mir ein,
Vernunft heißt jetzt das Gebot.“
Noch zaudern wir und trauen uns nicht,
da wird der Helfer sehr böse.
„Ihr seid …“, mehr verstehen wir nicht
in all dem Sturmgetöse.
Er stößt uns fast mit Gewalt in den Kahn,
der schaukelt und rollt auf den Wellen,
er rudert mit kräftigen Schlägen voran,
meistert die tückischen Schnellen.
Wir sind gerettet, wir sind endlich an Land,
wir danken verlegen dem Retter.
Der Schiffer drückt uns allen die Hand,
er muss weiter bei diesem Wetter.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.02.2014.
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