August Sonnenfisch
Das ABENTEUER des TERTIANUM (Menschen im Alter)
Das Abenteuer des
Tertianum
Nach einem Frühling und einem Sommer
waltet der Autumnus
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Lebenslang bewusstloslos und fraglos
geheiligte und
gehegte
Konzepte,
Prinzipien und Programme:
Sie packen selbst Freifrauen
und Freiherren
in Rente und in Pension
noch lange
am Genick!
Männer heftiger noch
als Frauen!
Der Tag voller Arbeitseifer
und Maloche
in Familie und Firma -
sie waren
mitnichten
von Pappe!
Doch der Mensch ist das Talent,
sich zu wandeln:
als ein Lebenskünstler,
im Alter aufs Neue
sich selbst
zu erfinden:
Langsam und langmütig zu sein:
ALT ZU SEIN IM ALTER!
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(1)
Senioren sind in der Freiheit
zu einer Wendung
nach innen ...
Nach all der Außensicht
auf Kinder, Firma, den Hund,
den Garten und
die Karriere ...
bis tief hinein in den Schlaf.
(2)
Senioren sind in der Möglichkeit,
zu erfahren,
zu empfinden und
zu fühlen ...
Nach all dem Denken
und Bedenken
in der Effizienz des Intellektes
in uns und um uns.
(3)
Das Alter schenkt uns Zeit:
den Raum, unsere
Gesundheit
mehr als zuvor
zu hüten und zu hegen ...
Nach all dem Raubbau an
unserem Leib,
diesem Tempel von Seele
und Geist!
Im Dienst von
Rolle, Postenjagd und Reputation.
(4)
Senioren sind geladen,
die Fülle des Kosmos
zu erfahren: im
Schweigen und in der Stille ...
Nach all der Effektivität
von Worten und Aberworten
allerorten.
(5)
Altsein als ein Müßiggänger
im Park und am Fluss ...
Nach all dem Schaffen und Erschaffen
im Zuhause und
in den um-
triebigen Hallen.
(6)
Das Alter als die Freiheit, in
der Weisheit
des Herzens,
bislang Ungefühltes zu durchfühlen -
schlussendlich die Furcht
vor dem Tod
zu durchfürchten! ...
Nach dem tagtäglichen Wirken
und Bewirken,
welches uns berauscht,
veräppelt
und verhärmt.
(7)
Das Alter als die Chance,
Empathie zu
schenken - im Lauschen
auf sich selbst
und den Nächsten ...
Nach dem unerbittlichen
Konkurrieren
und Kämpfen
gegen sich selbst wie
gegeneinander!
(8)
Das Tertianum als
der Freiraum,
der Stimme des göttlichen
Grundes in uns
zu lauschen ...
Nach all der Klugheit
und Altklugheit
eines, ach, so tüchtigen Verstandes
in uns und um uns.
(9)
Menschen im Tertianum
sind auch geladen,
den Jungen ein Freund zu sein,
ein Altvater,
jenseits des Vaters ...
respektive die Großmutter in sich
zu erschaffen:
eine Freundin,
jenseits der Mutter!
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Im Beginn des Tertianum
intonieren noch immer
alte und neue Programme
das Dasein
einer Freifrau
und eines Freiherrn
in Pension
und in Rente!
Die Tage voller Arbeitseifer
und Maloche
in Firma und Familie:
sie waren mitnichten
von Pappe!
Doch ein jeder Mensch ist
die Potenz,
sich neu zu erfinden
und zu erschaffen!
So auch im T e r t i a n u m,
diesem Autumnus in unserem Dasein
mit dem Geschenk:
ALT ZU SEIN IM ALTER!
(c) August Sonnenfisch, 19. Februar 2014 ff
LITERATUR
Wolfgang Prosinger (* 1948): "IN RENTE"
Rowohlt, Reinbek 2014
240 Seiten, rororo-Taschenbuch 10 Euro.
Sven Kuntze (* 1942):
"ALTERN WIE EIN GENTLEMAN. ZWISCHEN
MÜßIGGANG UND ENGAGEMENT"
C. Bertelsmann, München 2011
256 Seiten, btb-Taschenbuch 10 Euro.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.02.2014.
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