Jana Weiß
Ein Spiegelbild zum Abschied
Ich schaute in den Spiegel
und sah …
Das fahle Gesicht,
welches im Dämmerlicht
ohnmächtig das Glas betrachtet.
Den geschundenen Körper,
welcher sich verschämt
verstecken will vor der Wahrheit.
Die zittrige Hand,
welche nicht gehorchen will
und kraftlos in ihrer Hülle steckt.
Das graue Haar,
welches dünn und glanzlos
in Strähnen herabhängt.
Die scharfen Züge,
welche tief eingegraben
qualvoll an Vergangenes erinnern.
Die leblosen Augen,
welche blind unentwegt nach
nach einer Antwort suchen.
Ich schaute in den Spiegel
und sah … eine hässliche Fratze.
Sie trotzte selbst dem Sonnenlicht,
welches alle Nebel aufzulösen
und Tränen zu trocknen vermag.
Sie ignorierte jedes Zeichen,
blockte jede Chance auf
Liebe und Heilung.
Ich schaute in den Spiegel
und sah – eine Andere!
Deshalb nahm ich meine
kraftlose Hand,
und wischte über
das verdammte Spiegelbild.
Es ist, als hättest du
sie noch immer gehalten,
liebevoll, geduldig und ohne Angst.
Die Sonne scheint kraftvoll und
zaubert bunte Farben in den Spiegel.
Erst jetzt schau ich hinein – sehe mich
und würde mir wünschen – das du dieses Bild teilst.
Doch ich bin allein.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jana Weiß).
Der Beitrag wurde von Jana Weiß auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.02.2014.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).