Inge Hoppe-Grabinger
Der Marmorspiegel (in der Kathedrale von Dresden)
Festlich wird der Mensch gestimmt:
hoch, so hoch die Kathedrale.
Rundblick, der den Atem nimmt,
niemals Abstieg ins Banale.
In dem schönen, weißen Raum
sieht man Leuchter, die da funkeln.
Golden schimmert zarter Saum,
eh er eingehüllt im Dunkeln.
Auf den Boden fällt der Blick,
aus Carrara neu erstanden,
und vom Marmor kommts zurück:
Glänzend spiegelnd, was vorhanden.
Fest nur scheint das Holzgestühl:
Schritte sind zu wagen.
Schwindel regt sich im Gefühl:
Grund will mich nicht tragen.
EINGEHÜLLT IN SONNENLICHT
STRAHLT DIE ORGEL SCHÖN WIE SELTEN,
GOLDEN IST DIE ZUFALLSSICHT
IN DIE DOPPELWELTEN.
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Nemals wieder werd ich's sehn,
Marmorglanz ist bald verschwunden:
und mir bleibt, dies zu verstehn:
was, so kostbar, ich gefunden.
27. Februar 2o14
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Anmerkung: In der Kathedrale von Dresden ist ein neuer Marmorfußboden eingezogen worden.
In diesem Zustand ist der Marmor hoch glänzend und bildet eine atemberaubende Spiegelfläche.
Es heisst, dieser Zustand soll nur wenige Tage anhalten.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2014.
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