Gisela Segieth

Uli Hoeneß, Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft(smodell)

 

Uli Hoeneß

Ein Lebenslauf der Superlative

 

Als kleiner Mann kam er zur Welt,

er fragte nicht nach Ruhm und Geld,

nein, er hing an der Mutterbrust,

denn dazu hatte Uli Lust.

 

Er wuchs und spielte gerne Ball,

bis dann ein sehr, sehr lauter Knall,

den kleinen Uli macht bekannt,

was er erst nach und nach verstand.

 

Fortan war er dem Fußball hold,

er war ihm treuer stets als Gold,

spielte sich in die Herzen ein

und wollte stets der Beste sein.

 

Sehr rasch gelang dem Uli das,

denn Fußball spielen macht viel Spaß.

Es macht stets glücklich und auch froh,

ich weiß es selbst, es ist halt so.

 

Als die Karriere ging vorbei,

war ihm das gar nicht einerlei,

doch sehr schnell fasst er den Entschluss,

dass er beim Fußball bleiben muss.

 

Drum nahm er sich der Bayern an,

und niemand wohl bestreiten kann,

das machte toll er, mein Respekt,

es blieb auch nirgends unentdeckt.

 

Er macht die Bayern groß, bis heut,

und dieses danken ihm die Leut,

mit Freundschaft, Freude und beim Spiel,

denn Bayern führt er stets ins Ziel.

 

All das fiel Uli niemals schwer,

schaut ihn Euch an, ja, seht nur her,

noch heute wird er hoch verehrt,

doch „STOP!“, plötzlich lief was verkehrt.

 

Zwar hatte Uli immer Geld

und war für viele stets der Held,

doch seine Seel war ohne Ruh,

was dann geschah, hört bloß mal zu:

 

Verloren hat der Uli sich,

im Teich des Geldes, sicherlich,

und dort kam er auch nicht mehr raus,

wer weiß, vielleicht war's ihm ein Graus.

 

Auf jeden Fall es so geschah,

dass er plötzlich kein Ufer sah.

Er zockte hier und zockte da,

wodurch dann immer mehr geschah.

 

Und wie bei vielen in der Welt,

verlor er den Bezug zum Geld,

schloss mit dem Spielteufel den Bund

und danach ging's erst richtig rund.

 

Damit nicht jeder wusst' Bescheid,

nahm Uli sich ein wenig Zeit

und brachte von dem Geld sehr viel,

rasch in die Schweiz, ganz ohne Ziel.

 

Mit diesem spielte ständig er,

das fiel dem Uli gar nicht schwer,

mal hatte Glück er, mal auch Pech

und von dem Geld war vieles wech.

 

Was er vergaß, so ganz und gar,

nein, nicht nur gestern, ein'ge Jahr,

war, dass der Fiskus hier im Land,

das alles nicht sehr lustig fand.

 

Dabei wär es egal gewesen,

gäb es bei uns kein Steuerwesen,

doch da es dieses nun mal gibt,

der Fiskus Steuerzahler liebt.

 

Dies hat der Uli nicht erkannt,

denn er hat sich da rein verrannt,

dass alles stets, von seinem Geld,

nur für ihn selber ist bestellt.

 

Und dass er machen kann damit,

was Gutes, doch auch jeden Schiet,

so lange und so oft er will,

sofern es nur um ihn bleibt still.

 

Mit wachem Auge sah er hin,

was andre führen wohl im Sinn,

und ob er bleibet unentdeckt,

doch dann hat er sich sehr erschreckt.

 

Trotz seiner Freundschaft zu dem Boss,

von Deutschland wurde er machtlos,

denn das, worauf er sich verließ,

„Steuerabkommen“ einfach hieß.

 

Zu diesem kam's nicht, welch ein Schreck,

dem Uli schwamm'n die Felle weg,

er stöhnte laut: „Oh Schreck! Oh Graus!“,

und wusste weder ein noch aus.

 

Deshalb hielt er zuerst mal ein,

er dachte nach, erst mal allein,

dann aber fasste er den Mut

und glaubte, es würd' alles gut.

 

Er geht, da er entdeckt sich weiß,

zum Fiskus, gibt dort ein'ges preis,

doch scheibchenweise wie die Wurst,

die er gern isst, zum Bier, bei Durst.

 

Den Rest, den er beiseite lässt,

da man ein Schwein nur langsam mäst',

bis es geschlacht' wird und zur Wurst.

Uli, so war's, auch wenn du murrst.

 

Jedoch was rund um ihn geschieht,

der Uli nur als Schatten sieht,

zieht sich zurück und bleibt daheim

und geht dem Fiskus auf den Leim.

 

Denn dieser kann das nicht verstehn,

nein, er will all's auf einmal sehn.

Als er dies hört, wird’s Uli bang,

denn ihm gefällt nicht er nicht, der Klang.

 

Schließlich schreit er im Übermut:

„Ich war doch all mein Leben gut!

Hab doch gegeben, dann und wann,

bleibt mir nur weg, kommt mir nicht an!!!“

 

Als kaum noch Hoffnung in ihm sprießt,

so manches Tränchen er vergießt,

vorm FC Bayern, seinem Haus,

doch das macht wen'gen etwas aus.

 

Der Fiskus wird deshalb nicht nett,

da er schließlich gern Zahlen hätt',

aus einem Guss, so ganz und gar,

wie es schon immer bei uns war.

 

Doch diese liefert Uli nicht,

und ist es tausend Mal auch Pflicht,

er hat sie nicht, kann nicht verstehn,

dass andre das nicht einmal sehn.

 

Woher soll Uli sie denn nehmen?

Tut sich der Mann vielleicht auch grämen.

Für ihn war's doch kein echtes Geld,

mit dem er rumwarf in der Welt.

 

Schließlich gab er nur Spielgeld aus,

wieso wird jetzt ein Strick daraus?

Gab er denn wirklich nicht genug?

Er wollte doch niemals Betrug.

 

Doch in dem Spiel, das Uli trieb,

war stets der Spielteufel der Dieb,

der ihn betörte, ihm's Geld nahm,

bevor er selbst zum Fiskus kam.

 

Wie aber sollt' er das erklär'n,

wenn andere nicht Spieler wär'n?

Wie sollten andre denn versteh'n,

wie es dem Uli tat ergeh'n?

 

Sollt' er sich wirklich zu bekennen,

den Spielteufel beim Namen nennen?

Gestehen, dass für ihn kein Geld,

gezählt hatte auf dieser Welt?

 

Ja, dass er es so gar nicht weiß,

wie groß er war, der ganze Scheiß,

den er verbockte viele Jahr?

Es wäre besser, denn's wär' wahr!

 

Dazu konnt' er sich nicht entscheiden,

drum tat er es tunlichst vermeiden,

bekannte zwar, dass es mal war,

doch schob es auf's vergang'ne Jahr.

 

Ich glaub, ihm ist nicht klar gewesen,

obwohl er durchaus konnte lesen,

dass Spielsucht eine Krankheit ist,

was auch kein Richter je vergisst.

 

Sonst hätt' er sicher sich bekannt,

die Sucht beim Namen gleich genannt,

um Hilfe aus dem Sumpf gebeten,

statt noch, wie dumm, um sich zu treten.

 

Denn eines hätt' es nicht gebraucht

und das hat sogar mich geschlaucht,

„Sozialschmarotzer“ uns zu heißen,

das hätt' er sollen sich verbeißen.

 

Zumal auch er dazu gehört,

was ihn jedoch noch nie gestört.

Oh Mann, wie hat er sich verrannt,

dass er nicht einmal das erkannt'.

 

Justizia jedoch erkennt,

das, was er hier beim Namen nennt

und schenkt ihm weise Jahr um Jahr,

denn nur so wird im Kopf er klar.

 

Ich glaub, der Mensch braucht wirklich Ruh,

doch diese Ruh, die kriegt er nu.

Denn jetzt geht Uli in den Knast

und ist bei vielen nun verhasst.

 

Andre jedoch, die woll'n ihn betten,

auf Rosen noch, Uli, den Netten,

wie man so hört, aus manchen Hallen,

denn ihnen tut er noch gefallen.

 

Ich selbst hab nichts gegen den Mann,

da man für Krankheit gar nichts kann.

Doch für den Mist, den er gemacht,

ist Reue sehr wohl angebracht.

 

Deshalb wünsch ich ihm in der Zeit,

dass er zur Sühne wird bereit,

und auch, dass er die Sucht verliert,

sonst ist er immer angeschmiert.

 

Geht er jedoch dagegen an,

für ihn's nur besser werden kann.

Denn kommt er aus dem Knast dann raus,

sieht seine Welt gleich besser aus.

 

Dann kann er zeigen, wer er ist,

ich denke nicht, dass man vergisst,

dass Uli in der Schuld jetzt steht,

ganz gleich wie auch die Zeit vergeht.

 

Und da er eines sicher kann,

wär er für Deutschland doch der Mann,

der dieses Land zieht aus dem Sumpf,

los Uli mach's, das ist dein Trumpf.

 

Denn wer die Bayern einstmals sah,

weiß ganz genau, wie es geschah,

dass sie heut führend in der Welt

und stetig haben sehr viel Geld.

 

Also, nutze den Knast dazu,

dass du in dir schaffst endlich Ruh

und mach ein tragfähig' Konzept,

für Deutschland, das du hast geneppt.

 

Wenn das gelingt, das glaube mir,

steht jeder wirklich hinter dir,

denn dann fehlt keinem hier mehr Geld

und du wirst wieder unser Held.

 

Doch kommst du raus, nicht viel gescheiter

und geht es mit dir dann so weiter,

dann Uli, ja, dann ist's vorbei,

dann geb ich dich zum Abschuss frei.

© Gisela Segieth

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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