August Sonnenfisch
Die Nabelschnüre der Netze
Die Nabelschnüre
der Netze
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Allerorten Autisten
an den Nabelschnüren der Netze ...
mit allerlei Tablettcomputern
auf ihren blut-
leeren Schenkeln,
mit allerlei Smartphones
zwischen
ihren
flinken Fingern.
Tabletts und Smartphones -
welche für Tiefer-
sinniges mitnichten
prädestiniert.
Allüberall Ohrknopf-
Autisten ...
mit Hörknöpfen auf ihrem Gehör:
taub für den
Abendgesang
einer Amsel
und taub für dich allemal.
Allerorten Mail-
Autistinnen ...
besessen von Mails über Mails:
elektronischen Wortkombinationen
auf geheiligten
Computern. Besessen auch
von den Anrufspeichern auf
ihren Mobilitätstelefonen - die für
Tiefergehendes
allzu limitiert.
Gefangene sind wir in den Netzen
unserer
elektronischen
Geschöpfe!
*
Wer wären wir ohne einen
Computer-To-Go,
ohne ein Mobiltelefon,
ohne Kopfhörmuscheln,
ohne Videokameraklotz,
ohne Mails und
ohne Zeitschrift aus Papier?
Und ohne das Cinema fremder Gedanken?
Unserer Mainstream-Bedenken,
Sorgen und
Moral-Aposteleien?
*
Mit einem Mal erlaube ich mir,
mich einem
Nachbarn zuzuneigen
auf meiner
Fernfahrt
mit der Bahn:
einem alten Herrn, der
nur mit sich selbst
unterwegs
und mit seinem Herrgott.
Ein ander Mal halte ich einfach
einmal inne -
und erkühne mich,
zurückzukehren
in meine vernachlässigt
verwahrloste Seele!
Was finde und
empfinde ich?
Allein mit
mir selbst - bin ich frei!
Ein Freiherr
und eine Freifrau!
(c) August Sonnenfisch, 9. Mai 2014 ff
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.03.2014.
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