Horst Werner Bracker
Die blaue Bank am Weg zum Moor...
Die blaue Bank am Weg zum Moor
Komm Anna, - lass uns wie in jungen Tagen
Noch einmal durch die Felder gehen
Auch mit siebzig, hab ich noch so viele Fragen
Und kann so manches nicht verstehen
Weiß du noch, - aus fernen Jugendtagen?
Diskutierend sind wir durch die Felder gezogen
Wir hatten an das Leben so viele Fragen
Fühlten uns um unsere Jugend betrogen
Am Heidebrunnen haben wir so oft gesessen
Und sahn die Sonne im Westen untergehen
Im Eifer haben wir die Zeit vergessen -
Beim Versuch, die Welt zu verstehen
Mit fünfzehn hielt ich schüchtern Deine Hand
Am Moor Bach gaben wir uns den ersten Kuss
Der Mond, der hell am Himmel stand
Hat von unserer Liebe nur gewusst
Auf der blauen Bank, am Weg zum Moor
Hat uns der Mond oft sitzen gesehen
Das Lied der Nachtigall noch im Ohr
Sahen wir im Osten, die Sonne aufgehen
Nun sind wir alt und im Leben gereift
Das bunte Jugendkleid ist längst abgelegt
In Bart und Haar, liegt lange schon der Reif
Die Jugendzeit, - wie vom Sturm hinweg gefegt
Die blaue Bank ist längst zu Staub zerfallen
Der Brunnen, - ist in die eigne Tiefe gestürzt
Und während, tausendmal die Nebel wallen
Hat sich unsere Lebenszeit, - zum Rest verkürzt
Ich weiß Anna, - all das ist lange her
Doch mir ist’s, als sei es gestern gewesen
Manchmal fällt mir das Älterwerden so schwer
Dann beginn ich im Buch der Erinnerung zu, lesen
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Horst Werner Bracker).
Der Beitrag wurde von Horst Werner Bracker auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.03.2014.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).