Karsten Herrmann

Der Rattenfänger von Hameln

 

Man schrieb das Jahr 1284, als alles begann,
da kam nach Hameln dieser wunderliche Mann,
um die Mäuse und Rattenplage zu beenden,
mit einer Flöte, die er hielt zu Händen.

Die geplagten Leute begrüßten ihn im Land,
als Rattenfänger im vierfarbigen Gewand,
sie versprachen reichlich Lohn zu zahlen,
wenn er sie erlöst von ihren Qualen.

Nach Zusage schien Freude ausgelassen,
Flöte spielend lief er durch Hamelns Gassen,
flötete eine sonderbar-magische Melodie
und schon kam heraus Maus und Rattenvieh.

Sie liefen nun dem Spieler hinterdrein,
dabei schillerte seltsamer Sonnenschein,
wie hypnotisiert, selbst die kleinste Maus,
lockte er alle aus der Stadt hinaus.

Fast magnetisch, über Wege und Gräser,
direkt in die rauschend-fließende Weser,
wo der gesamte Mäuse und Rattenhaufen,
dann quiekend schrie beim Absaufen.

Ein wahrlich wunderliches Geschehen,
doch Lohn hatte Hamelns Held nie gesehen,
bald wandelte fröhlicher Flötenklang,
in dunkles Gedröhn mit Rache-Drang.

Er kam als grollender Teufelsjäger wieder,
im Gewitter, dies ging des Sonntags nieder,
unter schwarzem Umhang und rotem Hut,
sah man noch blitzend Undanks-Wut.

Kaum waren die Leute zur Kirche gegangen,
hatte sein dämonisches Spiel angefangen,
höllische Melodien drangen in jedes Haus,
trieben fast alle Kinder heraus.

Knaben und Mägdelein, ab vier Jahre,
das Flötenspiel glich süßer Zuckerware,
130 Kinderlein summten anhängend im Chor,
lockten diese verführerisch zum Ostertor.

Sein Lied erzählte von leeren Opferbetten,
die sich nun füllten in Höhlenstätten,
wo jene Zeremonien abgehalten werden,
für dunkle Mächte in schlummernd Erden.

Und so verschluckte sie der Höhlenberg,
durch des Rattenfängers flötend-Werk,
man hatte sie nie wieder gesichtet,
aber Geschichten seit dem gedichtet.


 Ich hoffe, dass diese gereimte Fassung gefällt,
auch wenn sie sich nicht ganz an die Legende hält.



 








 

 

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