Versuch an Rosen

Ich saß an einem Tag im Mai,
trank eine Tasse Tee dabei,
vor zwanzig Rosen rot und schön,
jede herrlich anzusehen.

Ich riss ihnen das Blattwerk ab,
damit ich etwas Grünes hab,
ich schnitt in jeden Rosenstiel,
bis dass der rote Kopf abfiel.

Die Blätter zupft’ ich aus der Blüte,
fein säuberlich nach Duft und Güte,
die Stacheln schnitt ich fein ganz klein,
ich wollte doch ein Forscher sein.

Ich übergoss dann alle Fetzen,
um sie mit Säure zu verätzen,
vielleicht wird aus dem Ekel-Sud,
ja irgendwas, das Wunder tut.

Doch hat es manchen sehr empört,
dass ich die Rosen so zerstört,
sie sagten mir, das sei doch Quatsch,
so’n stinkender, verfärbter Matsch.
Ich wollt mit Blumen halt probieren,
Krebs und Demenzen zu kurieren,
andere haben das auch gemacht
und dafür Tiere umgebracht.
 

Wem diese Rosen leidgetan,
der seh sich ein Versuchstier an.
geboren, um gequält zu werden,
nur um zu leiden hier auf Erden.

Und falls man Tierversuche dann
am Menschen nicht verwenden kann,
probiert man noch mehr Tiere aus
und macht dann ein Ergebnis draus.

Es darf nicht sein, dass wir an Tieren
einfach Sachen ausprobieren.
Ein Tier ist doch kein Metermaß,
es lebt und fühlt mit Recht auf Spaß.