Karl-Heinz Fricke

Aufenthalt und Rückfahrt

Man kommt fast immer an das Ziel,
sind's oftmals auch der Mühen viel.
Die Räder brauchen ihre Ruh’,
der Motor nickt ein Ja dazu.

Die Freude groß, das Wiederseh'n,
sehr Vieles ist seitdem gescheh'n,
seit wir uns sah'n das letzte Mal,
die Rücken krumm, auch Köpfe kahl.

Jedoch das Jubelpaar das lacht,
dass sechzig Jahre sind vollbracht.
Was danach kommt fürchtet man nicht,
man sieht der Zukunft ins Gesicht.

Die Feier stieg am nächsten Tag,
die Bäuche ächzten kurz danach.
Der rote Wein ging rund und rund,
erst in ein Glas, dann in den Mund.

Wenn man sich lange nicht gesehn,
weiss man nicht alles was gescheh'n,
dann fliegen Worte hin und her,
als wenn man auf dem Rummel wär.

Wenn alles durcheinander spricht,
dann hört man eben alles nicht. 
Wir fanden's trotzdem wunderschön,
sie alle wieder mal zu seh'n. 

Die Tage gingen schnell vorbei
mit Nichtstun und mit Esserei.
Wir fuhren einmal in die Stadt,
die sich modern gestaltet hat.

Der Tag der Rückfahrt,der kam schnell,
wir fuhren los, es war schon hell.
Ein letztes Winken und Good-bye,
dann hieß es wieder Straße frei.

Zwölf Stunden westwärts, klar die Sicht,
die Sonne schien uns ins Gesicht.
Und als sie endlich rot versank, 
da machten wir uns schließlich lang. 

Am Morgen ging es Schlag auf Schlag,
es grüßte uns der neue Tag.
Wir konnten bald die Berge sehn,
ach Heimat, du bist wunderschön.
Es fährt der Mensch mal gern hinaus,
doch immer kommt er froh nach Haus.

Ein Wermutstropfen auf mich fiel,
ein Virus, das mich überfiel.
Die Nase lief, der Husten kam,
der hart mich in die Mangel nahm.
Wenn dann der Mensch im eignen Haus,
kuriert er solches recht bald aus.

Und die Moral von dem Gedicht,
wer nicht verreist, erlebt auch nichts.

Karl-Heinz Fricke 9.6.2014

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Fricke).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Fricke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Karl-Heinz Fricke

  Karl-Heinz Fricke als Lieblingsautor markieren

Buch von Karl-Heinz Fricke:

cover

Isidor was machst du da? von Karl-Heinz Fricke



Eine poetische Reise durch den Humor.
Ein Mutterwitz, der beabsichtigt nicht nur ein Lächeln auf das Gesicht des Lesers zu zaubern, sondern der die Bauch- und Gesichtsmuskeln nicht verkümmern lässt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (19)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Autobiografisches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Karl-Heinz Fricke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Der Brocken von Karl-Heinz Fricke (Natur)
Ankunft von Irene Beddies (Autobiografisches)
Der Hunderter von Karl-Heinz Fricke (Das Leben)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen