Marika Thommen
Die Tür knallt zu
Die Tür knallt zu.
Das Licht geht aus.
Hastige Schritte im Haus,
dann ist es ruhig.
Nackt steht er im kalten Flur.
Es summt in seinem Hirn.
Sein Kopf scheint zu explodieren.
Seine Finger werden klamm.
Ihr Tuch rutscht aus seiner Hand.
Der letzte Hauch von Wärme,
vom geliebten Duft,
legt sich ihm zu Füssen.
Besinnungslos taumelt er zur Tür.
Aus seinem Inneren bricht die Kraft hervor.
Stößt seine Fäuste, seinen Kopf gegen
die kalte geduldige Materie.
Angst überkommt ihn,
und Hoffnungslosigkeit.
Komm zurück!
Meine Liebe!
Er wimmert.
Er bettelt.
Er fleht und ruft.
Schreit nach ihr.
Wimmernd kriecht er in eine Ecke.
Gebrochen hockt er sich hin,
den heißen Kopf in seinen Armen verschränkt.
Er weint.
Heiße, ehrliche Tränen.
Sein Körper zuckt unter seinem Schluchzen.
Ein qualvoller Anblick.
Später liegt er auf den kalten Fliessen der Küche.
In der einen Hand ihr warmes Tuch,
in der anderen ein Messer.
Es ist ein großes Messer.
Die Schneide ist rot,
wie auch die Lache um ihn herum.
Er liegt in seinem warmen Blut,
mit offenen Augen.
Fühlt sich frei und schwach.
Spürt das sickernde Blut aus seinem Arm.
Es ist so angenehm warm-
nach der unerträglichen Kälte.
Lächelnd schließt er seine Augen.
Es ist doch alles so einfach.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Marika Thommen).
Der Beitrag wurde von Marika Thommen auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2014.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).