Peter Spiegelbauer

"Schein"heilig

Unzählig oft wurd schon gefragt
wer zwischen weissen Wolken tagt
doch Wahres weiß nur diesbezüglich
wer stirbt, nachdem er lebt vergnüglich
 
auf dieser kugelförm’gen Scheibe
auf der ich mir die Zeit vertreibe
ich teil sie mir mit Abgesandten
Priestern, Frommen, Artverwandten
 
die oftmals keins, und beides sind
wie alle Menschen, jedes Kind
obwohl getauft, sind wir doch schuldig
gemäß den Schriften, die geduldig
 
mit jeder guten Prophezeiung
um Spenden betteln, und Verzeihung
Ich will ihnen nichts mehr verzeih’n!
Was sie uns ließen, angedeih’n!
 
ihr frau’nverächtliches Gehabe
nimmt uns am Ende unsre Habe
auch unser Seelenheil, und Gut
und schlußendlich, unser Blut
 
mit dem wir all die Preise zahlen
für ihr Verbrechen, uns're Qualen
des Menschen Glück ist nicht das Ziel
von diesem „gottesfürcht’gem“ Spiel
 
drum sprich ein letzte Stoßgebet
aufdass es dir dann besser geht
lass all den Glauben, Glauben sein
vermisch die Wahrheit nicht mit Wein
 
trink Wahrheit und sprich Worte ehrlich
denn wer dies nicht tut, ist entbehrlich
für all die Menschen denen Liebe
viel mehr bedeutet, als die Triebe,
 
die uns uns're Sinne rauben
bis locker sitzen, uns're Schrauben
nicht Kreuze oder Sternsymbole
machen vom Scheitel bis zur Sohle
 
uns zu großartigen Menschen
eher lehr’n sie uns zu kämpfen
und zu bestrafen, am Schafott
denn so wird satt gemacht, ihr Gott
 

Zitat:

“Die Lüge ist deshalb der beste Freund des gläubigen Christen, weil dieser ansonsten jegliche Diskussion über das Existenzrecht des Christentums (von logischen und schlüssigen Argumenten her) verlieren würde. Und genau aus diesem Grund, gibt es auch noch genug Anhänger dieser (und anderer) Glaubensgemeinschaft/en. Weil wir Menschen es lieben, belogen zu werden und daran “glauben” zu dürfen.”
— Peter Spiegelbauer, 25.09.2001
Peter Spiegelbauer, Anmerkung zum Gedicht

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