Die unheimliche Begegnung

Wenn man träumt

„Und auch du wirst fünfundneunzig“,
sprach Hans-Gert zu mir und lacht.
Und ich darauf: „Du, das freut mich,
doch wer hat dir das gesagt?“

Plötzlich wird er mir unheimlich,
ist nicht der mehr, den ich kenn’,
und das schon seit dreißig Jahren,
meinen Freund sogar auch nenn’!

Doch er scheint mir wie in Trance,
seiner selbst nicht mehr zu sein.
Und ich habe keine Chance,
dringe nicht in ihn hinein.

Plötzlich löst er sich in Luft auf,
schwebt durchs Fenster in die Nacht.
Wache auf, bin schweißgebadet,
höre nur noch, dass er lacht!

© hb/16.09.14