Andreas Vierk

Abendlandchöre




Mitternachtswanderfalkenblicke horsten
auf deinen Schultern. Harren. Warten. Bleiben.
Dein rechtes Schlüsselbein – es ist zerborsten.
Herbstlava liegt in blinden Fensterscheiben.
 
So muss die Fackel kalt und dunkel sein,
doch borgt sie sich des fernen Morgens Schein.
An deiner Schulter wird ein Apfel reif.
Die Sonne ist ein roter Flammengreif
 
und singt dir schon vom Mittagsflammentanz
noch ehe anhebt Sternenstaubs Verwehung.
Von Westen klingt das Lied des Weltenbrands,
von Osten leuchtet dir die Auferstehung.
 
Aus einem Grund nur – weil sie schöner ist,
weil du der Sphingen Glanz und Schwinge bist
und Portugals schneller Entdeckerbord,
ist Reinkarnation dein Seelenort.
Wo – gleitest du vorbei – ist der Erträumte?
 
Du wünschst dir fest, du mögest ewig bleiben,
doch alles fließt, und willst du bleiben, geh.
Der Abendwind treibt Schatten in die Eiben. -
Es gibt nur Heiliges und großes Weh.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.09.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.

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