Sonja Nic Rafferty
Die Wege nach Schottland
Meine Kindheitswunden sind immer noch tief
Ich bin eine Rafferty dennoch eine Niemandstochter
Unerreicht blieb der Heimatboden für mich
Obwohl meine Wege lang waren
Ich bin eine stolze Schottin aber noch ohne Wurzeln
Oh, Kaledonien meine süße Inspiration
Berühre meine Seele erneut wie du es immer tust
Ich möchte den kalten deutschen Winter vertreiben
Der März ist im Anmarsch und Frühling ist nah
Ich kann nicht glauben dass das Land meiner Vorfahren in der Ferne ist
Wer führt mich zu den tapferen Hochlanddisteln?
Vielleicht bin ich naiv aber meine innersten Gefühle sind echt
Meine Gedanken sind für immer auf diese fernen Länder gerichtet
Die hinter dem mächtigen Ozean der verlorenen Träume liegen
Nichts kann das schwarze Loch im Zentrum
Meines einsamen Herzens vollständig kompensieren
Keine Definition von Wörtern kann gerade jetzt beschreiben
Wie arm mein Leben ohne die Spuren meiner Väter ist
Das Sprichwort ‘Keine Zeit ist wie die Gegenwart!’
Gilt unglücklicherweise nicht für mich
Es gibt keine Gegenwart oder Woche oder nicht einmal ein Jahr
Von permanentem Wunschdenken das sich beiläufig verflüchtigt
Ich möchte noch einmal nach Schottland zurückkehren
Aber ich habe keine Chance deine salzige Luft zu riechen
Kann nicht deine purpurroten Distelblüten sehen
Kann nicht in den Dünen wandern und die Schreie der Möwen hören
Unberührbar und verschwunden sind meine verträumten Ufer Albas
Zur Zeit können wir nur die wilden Ozeanwellen zwischen uns teilen
Meine Straßen nach Schottland sind niemals endende steinige Pfade
Vergessene Geschwister spielen ihre Karten so gut wie sie es können
Nichts Irdische wird mich von diesen endlosen Wegen fernhalten
Mögen sie auch gefährlich und ungewöhnlich sein
Aber Kaledonien wird immer meine inspirierende Antriebskraft bleiben
Postkarten aus Dundee zu betrachten zerreißt mir das frustrierte Herz
Nur wenn ich reise bin ich gewissermaßen in Einklang mit dem keltischen Kosmos
An der Taybucht wandernd Runrigs kraftvolle Lieder in meinen Ohren
Wie ein abgefeuerter Komet der früher oder später zurückkehrt
Man kann die radioaktive Wucht der Anziehungskraft spüren
Was immer die Zukunft bereithält lass mich anfangen wo wir aufhörten Bruder
Als zwei Teile derselben Gene – denselben schottischen Traum teilend
Kaledonien ich vermisse dich von ganzem Herzen!
© 20. März 2004, Sonja Nic Rafferty
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.03.2004.
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