Inge Hoppe-Grabinger
Über den Nutzen des Buches
parallel zu Irenes Bücherwurm:
So ein Buch ist schön und stumm,
steht es mal verkehrt herum!
Je nach Land und auch Gebräuchen
kann man Fliegen mit verscheuchen.
Wenn es fliegt, dann trifft es gut,
hat man in dem Bauch nur Wut.
Aufgeschlagen kann es nützen,
um die Locken zu beschützen!
Ist der Himmel nicht mehr heiter,
dient das Buch als Tropfenleiter.
Bist du nackt und nicht allein,
kann es Lendenschürze sein.
Faltet man die vielen Seiten,
kann's als Kunstwerk Glück verbreiten *).
Streut man Samen flugs hinein,
stellen sich bald Pflänzchen ein,
wenn man's Buch nur richtig gießt,
weil nur dann was aus ihm sprießt. *)
Gut geeignet - kommt oft vor,
ist das Buch auch als Tresor!
Seite 1OO - sieht man gleich,
wird der schlaue Erbe reich.
Gut genutzt ist es als Presse
für die Kapuzinerkresse
oder für so Liebesbriefe,
die mit der gewissen Tiefe.
Essen kann man's Buch wohl auch,
wie bei den Propheten Brauch **)
Doch das können nur die Frommen,
die bald in den Himmel kommen!
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*) so gesehen in einem Schaufenster: Bücher, deren Seiten sehr aufwendig auf komplizierteste Weise
gefaltet wurden
*) so gesehen in Padua: alte Bücher, aus denen Pflanzen wachsen, befestigt an einem Fenster der
ehrwürdigen Universität
**) Im Baptisterium zum Dom in Padua sieht man, gemalt von dem wunderbaren Maler Menabuoi,
Johannes, der "das" Buch verspeisen wird.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.10.2014.
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