Alfred Zoppelt
Die Einsamkeit
An einem Abend im November,
der nicht viel sagt
und der sich in die Länge zieht,
sitzt mir die Einsamkeit
wie eine Frau mit Geheimnissen
in meinem Wohnzimmer gegenüber.
Der Schatten,
den die Einsamkeit wirft,
hängt an der Wand hinter ihr
und ein Gemälde,
das aus dem Seufzen des Windes besteht,
hängt neben der Balkontür.
Ich gehe zu ihr hin
und mit einer Tinte,
die dunkelbunt schimmert,
schreibe ich etwas auf ihre Haut.
"Schreib ruhig weiter",
sagt die Einsamkeit
und ich sage ihr
dass ich das auch tun werde.
Gelbbraune Blätter
wirft der Wind auf meinen Balkon
und zwischen den Beinen der Einsamkeit
- sie hat ihre Beine gespreizt -
bleibt der Zug meiner Gedanken stehen,
beende ich dieses Gedicht.
Alfred Zoppelt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.12.2014.
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