Uwe Walter

Ballade vom Weihnachtsfrieden

 

Ringsum ging die Welt zu Bruch.
Risse in den Hoffnungsmauern.
Waffenlärm und Brandgeruch
ließen leidvoll Mütter trauern.

Ihre Söhne an der Front
waren doch noch halbwegs Kinder.
Keiner hat dafür gekonnt, …
Euphorie macht manchmal blinder.

Nächstenliebe war weit weg,
zynisch die Befehle-Geber. 
Kaiser scherte sich `nen Dreck…
und aus Gräben wurden Gräber.

Dennoch gab‘s  zur Weihnachtszeit
einen sanften Hoffnungsschimmer.
Plötzlich wurden Herzen weit,
stockte alles Kriegsgewimmer.

Mittendrin in diesem Wahn,
da geschah ein kleines Wunder;
schaffte sich ein „Pflänzlein“ Bahn,
drückte Stacheldrähte runter.
 
Brüderlich, in jener Nacht,
sangen Feinde Weihnachtslieder.
Keiner hätte das gedacht
und dergleichen kam nie wieder.

Eine Handbreit Menschlichkeit,
einte hier die jungen Seelen.
„Gnadenvolle Christenheit…“, 
klang nach Frieden aus den Kehlen.

Tannenbäume aufgepflanzt,
zwischen Tanks und Feldgeschützen,
konnten die im Schnee getanzt,
letztlich nicht vorm Tod beschützen.

Und ein Wald aus Kreuzen – schlicht,
schlug in viele Herzen Schneisen.  
Was aus jenem Bilde spricht,
muss den Wahnsinn nicht beweisen.

Ach, ihr Söhne “ad postum“,
eure Jugend – euer Leben,
hingerafft für Macht und Ruhm.
Keiner kann’s euch wiedergeben.

© U.W. Dezember 2014

 

Im Kriegsjahr 1914, dem Ausbruch des ersten Weltkrieges, verständigten sich Deutsche und Briten am 24. Dezember darauf, nicht aufeinander zu schießen. Es ist überliefert, dass Soldaten beider Nationen in den Schützengräben Weihnachtslieder sangen, mancherorts sogar sich die Hand gaben und kleine Geschenke austauschten. Im darauffolgenden Jahr wurde das von den Heeresleitungen verboten…
 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.12.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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