Hans-Georg von Rantzau

Wein-achts-Zeit

Wenn der Swimmingpool geleert,
wenn man frisch den Sportplatz teert,
 
wenn man dunkle Stunden nutz,
daß man das Motorrad putz,
 
wenn man sommerslickbereift
schnurstracks in den Graben seift,
 
wenn kein Vogelpärchen balzt
und der Mensch die Straßen salzt,
 
wenn der Sylter Badestrand
fleischlos döst im Dünensand,
 
wenn die schicken nackten Lenden,
lechzend sich zur Sauna wenden,
 
wenn die Glut im Ofen lodert
und im Wald das Laub vermodert,
 
wenn fast täglich steigt der Preis
für ein Bündel Tannenreis,
 
wenn die Menschheit schwärmt zu Hauf
schon vom Winterschlußverkauf,
                                                     
wenn die hehre Faschingszunft
wittert den Zenit der Brunft,
 
wenn der Bauer Bio-Maier
färbt die nächsten Ostereier,
 
wenn Paris ganz ungerührt
neue Sommermoden kürt,
 
wenn Genießer danach schmachten,
durstvoll auf den Wein zu achten,
 
wenn man trinkt den Wein nachts,
daß man tobt wie Schwein nachts,
 
wenn der Papst bei Nacht weint,
weil die Welt verkracht scheint,
 
… dann hör‘, o Mensch,  du Mistkind,
jetzt hilft nur eins: das Christkind!
                                   

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