Patrick Rabe

Zuflucht

Wenn in der Großstadt einsam Lichter brennen,
die ungesehn sind in der Nacht,
und nichts empfangen wartende Antennen,
hat sich ein Nachtmahr aufgemacht.

Er stromert durch die dunklen Träume,
doch keiner von den Menschen hat ihn gern,
sie lieben eher bunt verperlte Schäume
und Kindsein unterm Weihnachtstern.

Und mancher, den er mit der Liebe,
die er zu geben hat, beglückt,
verscheucht ihn nur und gibt ihm Hiebe,
bevor er dann ihn weiterschickt.

Drum flüchtet er zu der Ruine,
zu der sich nie ein Wanderer verlor,
im Moderbau wird freundlich seine Miene,
am Ort, den er für sich erkor.

Und wenn der Morgen glitzernd aufsteigt aus der Tiefe,
dann flieht er in ein Land, wo's dunkel ist,
wünscht sich, dass er auch einmal schliefe,
indes die Stadt den Nachtmahr schon vergisst.
 
Für Andreas Vierk
 
© by Patrick Rabe
Freitag, 19. 12. 2014, 18.09 Uhr, Hamburg Berne.


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