Was man so redet

Im neuen Jahr

„Jahreswechsel
Fremdtext
 
Das Jahr sich seinem Ende neigt
Es bleibt viel anzupacken
Das wird dem Volk nun aufgezeigt
vom Heer der Laberbacken
 
Der Präsident kann nicht umhin
Mit abgedrosch`nen Phrasen
Und viel Getöse, wenig Sinn
Dem Volk den Marsch zu blasen
 
Er mahnt zur Solidarität
Und fuchtelt mit der Bibel
Das Volk sei einfach durchgedreht
Und viel zu unflexibel
 
Beim jährlichen Leviten lesen
Da kann der Papst nicht schweigen
Vor ihm und seinen kruden Thesen
Soll sich der Mensch verneigen
 
Die Kanzlerin lässt das nicht kalt
Sie spricht von dunklen Zeiten
Und dass die Bürger, jung und alt
Sich schon mal vorbereiten
 
Das Volk kennt all das zur Genüge
Mahnen, Fordern, Rumgeeier
Klagen, Geißeln und ne Rüge
Jedes Jahr die alte Leier
 
Und doch freut sich der Untertan
Dass andere ihn mahnen
Das hat mal wieder gut getan
So sind sie, die Germanen“
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Prost Neujahr!
Von Hermann Braun 

Bescheiden wie ich nun mal bin,
erkenn’ ich weder Zweck noch Sinn,
dass wir darüber reden.
 
Denn alles bleibt so wie es war,
wie immer schon, auch dieses Jahr,
auch wenn wir es nicht mögen!
 
Der Präsident, das ist bekannt,
lebt endlich in ’nem freien Land,
mit viel Geld, Knete, Zaster.
 
Wozu der Papst bedingt nur neigt,
indem er sich bescheiden zeigt,
fernab von jedem Laster!
 
Die Kanzlerin, was auch nicht neu,
ermahnt uns wieder ohne Scheu,
beschwört das Hungern, Darben.
 
Auf dass das Volk – na, was denn schon –
verzichtet auf gerechten Lohn,
wie schon in all den Jahren!
 
Der Deutsche ist, wie man das kennt,
was uns von andren Völkern trennt,
kein Krieger mehr und Streiter!
 
Und deshalb bleibt es wie es war,
das deutsche Volk, auch dieses Jahr,
gelassen, fröhlich, heiter!

(c) hb/05.01.15