Andreas Vierk
Hohenschönhausen, am Stadtrand
Beton und Glas im Morgensonnengleißen
und Fieberglühen der Asphaltchausseen –
Ein Fußmarsch von Minuten: sie zerreißen
wie weiße Schatten, sinken und verweh‘n.
Es muss verfallen in den morschen Pflöcken,
eh wieder Zeit beginnt in dir zu lesen.
Ab Juni funkelt‘s auf den Bienenstöcken
wie Gold in Hunderten von kleinen Wesen.
Wenn man von dort die Schritte weiterlenkt,
kommt man durchs hohe Gras zur Dorfkapelle.
Im zweiten Weltkrieg wurde sie gesprengt.
Die Gräber schlafen in der Sonnenhelle.
Im alten Schuppen ist es drückend heiß,
dort tickt im Messingschlaf die Zugmaschine.
Im Gaukelflug ein Weidenkätzchen, weiß:
Eucera heißt die wilde Wiesenbiene.
Im Gartenland die Kirschgehölze schäumen.
Dort will auch ich einmal verwurzelt sein.
Der ganze weite Himmel scheint zu träumen,
es fließt die Stille wie im Shinto-Hain.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.01.2015.
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