Inge Hoppe-Grabinger
DAs Eikleid
Die Schlange sieht ein schönes Ei
und tut es gleich verschlingen,
als ob es nichts Besondres sei,
das Schlingen muss gelingen.
Das Ei, es wird dann aufgezehrt
und restlos aufgesogen,
der Einblick ist uns hier verwehrt,
ja gänzlich uns entzogen.
Die Schlange lässt sich etwas Zeit,
um manches zu verdauen,
doch irgendwann ist es so weit:
da gibt es was zu schauen:
Dem Maul entweicht ein plattes Ding,
das Eikleid, streng geplättet,
das mit dem Ei zusammenhing,
doch das wird nicht gerettet.
Ein Mosaik, so leichenblass,
die Seele drauß vertrieben,
Partikel nur, geleimt mit Hass,
der Speichel ist geblieben ..
Der Schale ist's noch anzusehn,
man rät des Vogels Namen,
der Vogelkundler wird's verstehn,
er kennt dergleichen Dramen.
6. März 2o15
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.03.2015.
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