Klaus Heinzl

Die Sensationstrauernden...

Und wieder ist es mal so weit.
Der Zeitpunkt zur Gelegenheit.
Die Möglichkeit, seht das mal ein,
hier möglichst mal auch gut zu sein.

 
Ein Unglück – welch ein "Glücksmoment".
Ein großes auch...  und vehement
sieht mancher hier die Chance speziell,
für sich zu punkten... und zwar schnell.
 
Und weil das Entertainment schlecht,
ist es den Sendern grade recht,
hier mit dem Leid mal rumzugaukeln,
Gefühle mehr als hoch zu schaukeln.
 
Ein jeder Sender strahlt nun aus.
Ein jeder kommt jetzt groß heraus.
Ein jeder will ein Stück vom Kuchen
und ist vor Sensation... am Suchen.
 
Da wird nun geistreich spekuliert,
und Tränen rinnen (ungeniert)
weil grade dieser eine Fall,
sehr interessant... wo? Überall !
 
Es starben viele an dem Ort.
Ein Flugzeug war auf einmal fort.
Ein Schicksal schlug bombastisch zu
und kommt noch lange nicht zur Ruh.
 
Weil nun ein Statement Sache ist.
Weil der nur zeigt die große List,
der Trauer zollt im großen Stil,
weil es den Wählern so gefiel.
 
Doch wenn Gefühle was bedeuten,
nur um hier Wähler zu erbeuten...
Wenn Mitgefühl ein Passus ist,
an dem man einen Menschen misst.
 
Dann dürfte es in dieser Zeit,
aus Gründen, jener Menschlichkeit,
nie Armut, Not und Kriege geben...
weil Mitgefühl der Code fürs Leben.
 
Wenn Menschen, um ihr Leben laufen,
heut mehr verdursten, als ersaufen...
Wenn mancher Krieg im Sand versiebt,
weil es kaum Waffenhandel gibt...

Dann kauf ich mir ein Objektiv
und werde plötzlich kreativ...
Dann soll die ganze Welt erfahren,
wo Helden sind... die wirklich wahren...
 
Wenn alle, die das Land regierten,
sich mehr auf etwas konzentrierten,
was nicht nur einfach Showdown ist...
Wird jene Flagge auch gehisst !



© kh. 25.03.2015

Bitte nicht falsch verstehen. Die Hinterbliebenen haben mein großes Mitgefühl. Aber was die Medien hier machen und wie man mit diesem Unglück seitens der Politiker umgeht, finde ich nicht angemessen und total überzogen!

Es gäbe weltweit so viel Schicksale, deren man sich effektiver annehmen könnte und deren Opfer ebenso beachtet werden sollten.
Klaus Heinzl, Anmerkung zum Gedicht

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