Natalja Bezman
Die Venusfallen
Im Dämmerlicht des Regenwaldes, schwülen, feuchten,
auf Moos und Farn die Tautropfen leuchten,
und dort verführen sie durch Düfte, Säfte, grelles Blütenrot,
und laden ein zum Kampf auf Leben und Tod.
Mit aufgerissenem Maul, der raffinierten Falle,
sie locken zu der nektarsüßen Opferschale,
zum Laben an dem Wulst der Blüte sie verleiten,
bis ihre Opfer an den Grund des Höllenschlundes gleiten.
Rafflesia, das Riesenungeheuer,
entfaltet sich und glüht wie Feuer,
versprüht entsetzlich fauligen Aasgeruch,
verspricht sie Segen, und ist doch ein Fluch.
Die Jäger mit der langen Ausdauer
so harmlos scheinen, und doch sie auf der Lauer,
blitzschnell sich Venusfliegenfalle schließt,
dem Opfer scharfe Zähne zeigt das Biest.
Der Sonnentau bedient sich eines Trickes, ekelhaften,
bleibt ihr Opfer an den klebrigen Tentakeln haften,
und so wird, ach, nach Schicksalslaut
sein lebend’ Leib im nu verdaut.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.04.2015.
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