Andreas Rüdig

Ehebruch

Eheweib, wir müssen reden
du weißt: Ich war in Schweden
dort hab ich nicht nur gesoffen
sondern auch `ne Frau getroffen
sie war groß und kräftig
ihre Liebeswallungen heftig
sie mich an sich riß
in den Hals ich ihr biß
unsere Bettgymnastik in der Nacht
hat mich um den Schlaf gebracht
Der Pimmel wuchs, der Penis schwoll
es gab für ihn kein Liebessoll´
Das Ergebnis: Ich bin jetzt Vater
der Alkohol ist kein Grund für meinen Kater
Vielleicht tust du jetzt lachen?
Ich weiß nicht: Was soll ich machen?

Du bist der Mann! Deine Sräfte
zeigen ungeheure Kräfte!
Zieh zu Frau und Kind
Meine Liebe ist durch den Wind

Dich verlassen, edle Holde?
unsere Hochzeit rast zum Golde
wir liebten uns für lange Zeit
zur Trennung bin ich nicht bereit
den Seitensprung ich dir gesteh
deine Schimpfe tut mir weh
ich bestehe drauf: Ich niemals geh
dafür krieg ich nie den Dreh!

Meine Liebe, die ist weg
dein Anblick schert mich `nen Dreck
auch ich sprang schon mal zur Seite
doch dann suchte er das Weite
und zu meinem Glück
kehrte ich zu dir zurück
so sind wir heute noch zusammen
du tust es jetzt zur Seite rammen
Mama lebt, die Erde bebt
in mein Kinderzimmer ich jetzt geschwebt.
 

Warum ich das Ende meiner Ehe in Gedichtform beschreibe, fragen Sie? Ganz einfach: Hartwig, mein Göttergatte, ist Dichter im Hauptberuf und Schriftsteller in Nebentätigkeit Er kann nicht anders als in unterschiedlichen literarischen Formen reden.

Letztes Jahr war er zu einem Schriftstellerkongreß in die schwedische Hauptstadt Stockholm eingeladen. Eine Woche dauerte der. Und als er wieder nach Hause kam, war er glücklich und voller Tatendrang. Jetzt weiß ich auch warum: Er hat den  erhofften Stammhalter, den ich ihm nie schenken konnte.

Es muß ihm unendliche Überwindung gekostet haben, mir den Seitensprung zu gestehen. Immerhin hat Hartwig behauptet, ich sei die große Liebe seines Lebens. Deswegen hat er den Seitensprung auch als Vergewaltigung durch die Frau dargestellt. Sein Leiden ist ihm ins Gesicht geschrieben. Ich hoffe, er tut sich nichts an. Eine Schere hält er schon in den Händen. Jetzt zieht er auch noch Hose und Unterhose aus - will er sich etwa kastrieren? Nein, halt, Hartwig, das darfst du nicht, auch wenn wir uns trennen. Wie willst du sie sonst glücklich machen?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.04.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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