Inge Hoppe-Grabinger

Die blaue Gitarre



Er tanzt mit der blauen Gitarre,
als wäre sie immer sein "Du".
Ringsumher löst sich jegliche Starre
und jeder lächelt ihm zu.

Er spielt mit der blauen Gitarre,
er wirbelt sie hoch, fängt sie auf,
als sei sie gefeit vor dem Falle,
gewöhnlichster Dinge Lauf.

Er kann Gitarre nicht spielen,
dafür ist er viel zu klein,
doch räumt er seinen Gefühlen
viel Platz in dem blauen Ding ein.

Ganz plötzlich entspringt sie den Händen
und trifft einen spitzigen Stein,
das wird den Tanz wohl beenden
und jemand wird traurig sein.

Die Luft entweicht viel zu schnelle,
die Gitarre wird flacher und weich,
sie war die allerschönste
im Gitarren-Luftballon-Reich.

2O. April 2o15

 

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Aus dem Wald in die Pfanne ... Tief unterm Büschel Gras versteckt, mit einem Blatt noch abgedeckt, beobachtet ein Pilz im Wald so manch befremdliche Gestalt. Sie schlurfen, ein paar trampeln auch, in Stiefeln und 'nem Korb vorm Bauch, das scharfe Messer in der Hand, den Blick zum Boden stets gewandt. Ein Freudenschrei, ein scharfer Schnitt, so nehmen sie Verwandte mit; und der versteckte Pilz, der weiß, im Tiegel ist es höllisch heiß. So brutzeln aber will er nicht! Da bläst ein Sturm ihm ins Gesicht, es rauscht und wirbelt ringsherum, schon bebt der Wald - ein Baum fiel um. Genau auf seinen Nachbarn drauf. Das ändert seinen Denkverlauf: "Welch übles Ende: Einfach platt! Da mach' ich lieber Menschen satt." Drum reckt er sich aus dem Versteck, er will jetzt plötzlich dringend weg: "Vergesst mich nicht! Ich bin gleich hier und sehr bekömmlich, glaubt es mir."

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