Jürgen Wagner
Die Eule
Sie sitzt in der Stille, geduldig und lang,
ganz ohne Bewegung, ohne Drang
Das macht sie erhaben, verleiht eine Macht,
die in sich ruht - mal schläfrig, mal wach
Sie jagt in der Nacht, schnell und geschickt,
hat einen unheimlich scharfen Blick
Sie hört das geringste Knacken im Wald,
erwischt ihre Beute meistens eiskalt
Sie sitzt auf dem Ast, hochkonzentriert,
wartet auf Nahrung in dem Geviert
Sollt‘ in der Nähe nur einer sich rühr’n,
fliegt sie geräuschlos, feine Sinne sie führ’n
Sie ist in dem Wald ein gefürchteter Feind,
den man wohl hasste, wie es scheint
Man sah in ihr das Böse, den Tod,
die Weisheit doch auch und den Rat in der Not
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2015.
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