Paul Rudolf Uhl

WILDER KAISER



Wilder Kaiser, deine Gipfel
ragen steil und jäh hinauf…
Rast mit Brot und Hartwurstzipfel,
ja – das baut mich wieder auf!
 
Doch ich musste gleich gestehen:
Fleischbank Ostwand – danke, nein!
So was kann ich nicht mehr gehen,
denn da müsst’ ich jünger sein.
 
Aber durch die Steinern’  Rinne
führt ein Weg zu deinen Höh’n
und es raubt mir fast die Sinne:
Mensch – ist das hier oben schön!
 
Wolken über Gipfel gleiten;
Dohlenschrei, der Himmel blau…
Eingedenk vergangner Zeiten
sage ich zu meiner Frau:
 
„Die dort, mit verschwitzten Haaren
klettern senkrecht, wild und frei!
Glaube mir: vor vierzig Jahren
war bei so was ich dabei…“

 

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