Inge Hoppe-Grabinger
salty island
Ein altes Boot, das brachte uns zur Insel abgelegen,
die Wolken sahen danach aus, als brächten sie bald Regen.
Wir ließen unsre Schuh zurück, die Flut war grad gekommen,
und stapften durch den Uferschlamm, die Sicht war uns benommen.
Kein Haus, kein Stall, kein Unterschlupf, nur Farn nach allen Seiten,
als wollte sich die Einsamkeit ihr Königsrecht erstreiten,
und ringsumher das Meer, das Meer, fast ruhig, doch lebendig,
der Wind umkreiste uns gereizt, doch milde und beständig.
Und dann erschien, nur leicht erhöht, ein Thron, aus Stein gemauert,
du setztest dich, ein König nun , des Reich nur wenig dauert.
Du blicktest langsam um dich her, die Insel zu erfassen,
so klein war sie, so menschenleer, so graungrüngelb belassen.
Ich weiß, dass du ein König warst, wie könnt ich das vergessen,
ich war da deine Königin, der Insel angemessen.
Und alles, alles wuchs und wuchs, und gänzlich ungezügelt ...
das Boot, es brachte uns zurück, vom Wind, vom Wind beflügelt ....
l4. Mai 2o15
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.05.2015.
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