Jürgen Wagner
Die Steinsuppe
Es war einmal ein Keltenkrieger
Der tiefsten Winters kehrte heim
Er hatte lang nichts mehr gegessen
Allein ein Kessel war noch sein
Kommt in ein Dorf, entfacht ein Feuer,
legt in den Topf nur einen Stein
Füllt auf mit Wasser, kocht 'ne Suppe
'Nun, etwas Salz, das wäre fein!'
Ein Dorfbewohner tut‘s dazu
‚Das ist doch schon so richtig lecker!
Noch ‘ne Karotte und ein Brot!‘
Das spendet ihm der hies’ge Bäcker
Ein kleines Hühnerbein zuletzt
Auch Kräuter und etwas Getreide
Dann ist die Suppe schon perfekt
Um die ihn jedermann beneide
So manche strömen jetzt herzu
Denn Steinsuppe kennt hier noch keiner
Sie alle essen, werden satt
Zurück bleibt letztlich nur noch einer:
Der Stein, der hier der Anfang war
In Tuch wird er am Schluss geschlagen
Wer weiß, wozu er noch mal dient
In diesen uns’ren armen Tagen
Nach einer Geschichte, die in mehreren Fassungen übelierfert ist
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.05.2015.
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