Karl-Heinz Fricke
Die Mutprobe
Der König Harold war im Land
als Witzbold überall bekannt.
Er dachte sich bei den Festen
der Ritter Tapferkeit zu testen.
Auf hohem Ross der König saß,
den Becher warf er dann zum Spaß
in eine Brühe braun, die stank,
der Becher sofort drin versank.
Er sah sich seine Mannen an
und rief mit lauter Stimme dann:
"Wer wagt es Ritter oder Knapp'
zu tauchen in die Brüh' hinab ?
Der darf dann meine Tochter frei'n,
dann ist sie nicht mehr so allein.
Sie liebt nur einen ganzen Mann
mit dem sie herzhaft schmusen kann !"
Es meldet' sich ein junger Mann,
der trat gleich an das Ufer ran,
und stellte sich sofort in Pose,
bekleidet nur mit Unterhose.
Das Wasser war durchaus nicht klar,
weil es die Kläranlage war.
Was einst Regale hat geziert,
zu übler Masse degradiert.
Er schmierte sich mit Seife ein
und tauchte mutig dann hinein.
Kam wieder hoch an Ufers Rand
und hielt den Becher in der Hand.
Oh, wie er triefte
und wie er schniefte.
Bekleckert sehr, doch froh der Sinn,
begab sich zu der Schönen hin.
Es sagte diese nur: "Du Schwein !",
da flog der Becher wieder rein.
Der König hoch auf seinem Sitz,
erfreute sich an seinem Witz.
Er hielt vor Lachen seinen Bauch
und fiel vom Ross und starb darauf
Enttäuscht der tapf're Ritter zog
weil man den Mut'gen arg betrog
ins südliche Italia,
genannt wurd' er: "Fäkalia".
Karl-Heinz Fricke 16.7.2015
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.07.2015.
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