Irrenhaus

Die Leute haben echt ‘nen Schaden,
es ist mein Ernst, mach keine Witze,
denn ich betrete meinen Laden,
der Anblick ängstigt mich, ich schwitze.
 
Ihr werdet euch bestimmt jetzt fragen,
was ist denn nur mit der los,
ich werde es euch gerne sagen,
es ist der Tag vor Ostern bloß.
 
Durch Gänge hektisch wird gerast,
nach mehr und noch mehr wird gefordert,
Regale restlos abgegrast,
der Metzger sichtlich überfordert.
 
Es wird geschubst, gedrängelt, und die Ware
wird wahllos in den Korb gekippt,
ist wohl nicht voll genug, die Karre,
als ob’s kein Morgen mehr gibt.
 
Zum Glück brauch’ ich nur Brot und Eier,
dann aber – nichts wie raus aus der Klapse,
könnt weiter plündern, ihr Geier,
kaum draußen, nach Luft ich japse.
 
Und während ich mir von der Stirn
den Schweiß abwische,
da macht es klick in meinem Hirn,
und leis’ ich zische –
es ist doch wirklich nicht zu fassen,
wem fehlen hier im Schrank die Tassen?!