Bernhard Pappe
Mein lieber Freund (Ein langer Glückwunsch)
Mein lieber Freund,
ich habe geträumt,
wir sind noch jung
und auf dem Sprung
in ein wildes, tosendes Leben.
Es wird uns ja so Vieles geben,
Hoffnung, Mut und Glück,
schnell, vorwärts, nur kein Zurück.
Mein lieber Freund,
ich erwachte aus dem Traum,
ich war in jenem Raum,
den das Leben aufspannt,
jeder von uns war schon weit gerannt.
Schau in den Spiegel, mein Freund,
hatten wir diese Falten erträumt?
Mein lieber Freund,
dieses verdammte, geliebte Leben
hat uns wahrlich viel gegeben.
Es gab nicht nur, es hat auch genommen,
Trauer, Schmerz sind über uns gekommen.
Hat sich der Sprung für uns ins Leben gelohnt?
Ich wünsche, dass du dieses noch lange bewohnst.
Mein lieber Freund,
eine Freude nach all den Jahren,
viel voneinander zu erfahren,
ist gewiss keine Selbstverständlichkeit
in uns umgebender hektischer Zeit;
erheben wir auf uns einen Becher,
dabei sind wir keine wilden Zecher.
Mein lieber Freund,
dereinst in vergangenen Tagen schon,
durchzechter Abend war Studentenlohn.
Die Welt hat sich heftig um uns gedreht,
wir blieben und bleiben, was wir sind,
jeder Spiegel meint, die Zeit vergeht.
Die Sache ist einfach, der Spiegel spinnt.
Mein lieber Freund,
lang sind die Worte ausgefallen,
mag die Welt vor Jubel widerhallen,
wenn du mal wieder Jahre zählst,
doch deine Seele damit nicht quälst.
Die Welt macht auf, ihre Arme so breit,
du und ich, wir fühlen uns für sie bereit.
© BPa / 09-2015
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.09.2015.
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