Katharina Kunkel

wer richtet?

So schwer es ist, damit zu leben,
dass ich daran nicht denken mag,
vernein die Nacht an jedem Tag -
doch Ruhe kann auch das nicht geben.

So taste vorsichtig ich dichter,
gewarnt, das Schaurige zu blicken.
Die Zeit bleibt stehn, kein Ticken –
mein Ruf erschallt nach einem Richter.

Wer war denn Schuld, war ich es gar?
Und wer hat diesen Hass gesät?
Der beinah hätte hingemäht,
was einstmals noch mein Körper war.

Wieso, weshalb war ich denn dort?
Ich kannte Deine Seele nicht!
Und dies Bekenntnis trägt Gewicht,
trägt es doch meine Unschuld fort.

Nein sicher, daran hatt’ ich nicht geglaubt,
zu finden einen kranken Geist,
ich fühl mich schuldig, wie Du weisst,
um mein Vertrauen hast Du mich beraubt!

Es war ein Tanz der wunderbaren Sinne,
der mich in dieser Nacht befiel,
dann folgte grauenhaftes Spiel.
Der Tanz, der Augenblick zerrinne!

Und keuchend dehnt sich meine Brust,
an Dich in der Erinnerung,
erst gabst Du Leben, Schwung
und diese soifzend grenzenlose Lust.

Du fasstest an, das Spiel wurd’ härter,
noch wusst ich nicht, wie mir geschah,
Du sahst mich an, die Angst kam nah –
und Panik wurde immer stärker.

Du hast geschrieen und getrunken,
und warst so gross wie ein Tyrann,
ich sah Dich an und glaubt es dann:
In dunkler Hölle tief versunken!

Du bist so stark und schwer und schnell,
verkriechen konnte ich mich nicht,
verrenke, strecke, breche mich,
und denk, es wird einst wieder hell.

Du hast gewürgt, bis ich erbleichte
hast jeden Schlag geliebt an mir
halb tot lag ich da nun vor Dir,
der Anfang halt, der seichte.

Nur – weiter kann ich heute nicht,
es tut zu weh, ist noch zu nah –
und seh’ ich Dich und bist Du da,
der Richter sorg, dass ich nicht richt!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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