Irene Beddies
Die sieben Zwerge
Die sieben Zwerge
Im Gebirge mit den Höhlen, den tiefen,
sieben gutmütige Zwerge schliefen.
Ein Drache bewachte ihre Schätze aus Gold.
Er stand bei ihnen in gutem Sold.
Eines Tages schreckten die Sieben auf,
denn Wasser suchte sich seinen Lauf
durch ihre Höhle, als sie selig schliefen.
Sie erwachten durch die Nässe. Sie riefen
verzweifelt nach dem scheuen Drachen,
er sollt mit Feueratem alles trocken machen,
das Wasser leiten zu anderen Stellen,
denn es störten sie die kleinen Wellen.
Sie verließen die Höhle und stoben ins Schilf
und riefen dabei „O Drache, hilf!“
Er blies in den Unterschlupf Feuer und Hitze,
verschloss das Wasserloch in der Ritze.
Doch dabei schmolz auch das Gold und rann
mit dem Wasser. Es mischte sich sodann
mit dem Bächlein, das rieselte sacht zum Fluss.
Das machte den Zwergen großen Verdruss.
Denn Menschen kamen mit Goldwäscherpfannen
und hofften, sie könnten tragen von dannen,
Körnchen des Zwergenschatzes nach Haus.
Doch damit ist die Geschichte nicht aus.
Sieben Zwerge aus den fernen Felsenspalten
glauben noch heut an die Sagen, die alten.
Nachts suchen sie eifrig mit Netzen im Fluss.
Nicht selten kommen sie in den Genuss
von Teilen des Reichtums, den der Drache
so unvorsichtig schmolz. Sie schwuren ihm Rache.
Der war längst tot und für immer verschwunden.
So müssen sie weiterhin den Fluss erkunden.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2015.
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