Wally Schmidt
Es waren immer die andern
Das Haus war schön so für den Zweck,
wenn Kinder suchten ein Versteck.
Sie krochen dann in eins der Zimmer,
und fanden irgendwas da immer,
gerade dort wo Sachen steh'n,
die ach so schnell entzwei mal geh'n.
Und hatte eins dann was zerbrochen,
ist's schnell in ein Versteck gekrochen.
Es hat der Mutter dann gesagt,
dass es kein schlecht' Gewissen plagt.
Mit einem Lächeln, wunderbar,
sagt es, dass es ein and'rer war.
Und wurde was kaputt geschmissen,
auch dazu gab's kein schlecht Gewissen,
weil, und das war sonnenklar,
das natürlich auch ein and'rer war.
Und als der Kleine dann war gross,
gab er 'ner alten Frau 'nen Stoss,
er raubte ihr das bisschen Geld.
Doch als er vor Gericht gestellt,
sagt er :“Nein das war ich nicht!“
Und machte ein entsetzt' Gesicht.
Aus dem Jungen wurd' ein Mann,
für ihn fing da das Leben an.
Er brachte es mit viel Geschick,
zum Grossen in der Politik.
Er lechzte täglich nach dem Sieg,
und hätte doch so gerne Krieg.
Doch Kriege wurden jetzt vermieden,
die Menschen wollten lieber Frieden.
So schoss der Grosse kurz und knapp,
einfach mal ein Flugzeug ab.
Und mit einem brav' Gesicht,
sagte er:“Ich war das nicht,
mich wollen alle unterwandern,
sucht den Täter bei den Ander'n.“
So ist so mancher Gernegross,
gekrochen aus der Mutter Schoss.
Nachdem gekappt die Nabelschnur,
brachte er es stets zum Heuchler nur.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.11.2015.
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