Jennifer Daniel

Wer bin ich?



 
Bin ich das ungeschminkte Gesicht?
Bin ich die Birkenstocks, der Kordrock,
Bin ich die selbstgestrickten Socken, die ich trage?
Bin ich Öko?
 
Meine Mama legt mir nicht mehr raus,
Was ich anziehen soll.
Macht mir nicht mehr die Haare,
Überlässt mir die Entscheidungen.
 
Bin ich schwarzer Nagellack?
Bin ich die Lederhose, die schwarzen Outfits,
Bin ich die Motorrad Boots, die ich trage?
Bin ich Emo?
 
Die Bekleidungsgeschäfte mit ihren Kollektionen
Entscheiden, was ich kaufen kann.
Die Menschen um mich herum
Bewerten meine Entscheidungen.
 
Bin ich glitzerndes Lipgloss?
Bin ich der rosa Jogginganzug, die High Heels,
Bin ich die Blümchenbluse, die ich trage?
Bin ich Mädchen?
 
Friseure, Verkäufer, Mitmenschen...
Alle scheinen zu wissen, was mir steht.
Meinen, mich zu kennen,
Wenn ich mich selber nicht kenne.
 
Bin ich der Kurzhaarschnitt?
Bin ich die Sporthose, das formlose Sweatshirt,
Bin ich der BH, den ich vielleicht nicht trage?
Bin ich Junge?
 
Kurze Haare, lange Haare,
Pony, Bob, Locken,
Glatte Haare, gefärbte Haare...
Woher soll ich das wissen?
 
Bin ich kleine Haarspängchen?
Bin ich die Latzhose, die flauschigen Pantoffeln,
Bin ich der Disney Schlafanzug, den ich trage?
Bin ich Kleinkind?
 
Mein Körper verändert sich.
Meine Blusen und Hosen spannen.
Meine Hüften werden breiter.
Ich erkenne mich selber nicht.
 
Bin ich roter Lippenstift?
Bin ich die Reizwäsche, die Blazer,
Bin ich die Abendkleider, die ich trage?
Bin ich Frau?
 
Wer bin ich?
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.11.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Vom Ufer aus von Hans Witteborg



Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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