Jürgen Wagner

Pechmarie

Verwöhnt nach Strich und Faden,
nichts Eigenes erreicht,
erblickt sie ihre Schwester
und wird vor Neid ganz bleich
 
Nun geh schon, sagt die Mutter,
das kann so schwer nicht sein
Folg‘ nur der Schwester Spuren,
dann ist dies bald auch dein
 
Sie trifft auf Brot und Äpfel
und ihre täglich‘ Pflicht
Das ist ihr viel zu lästig,
das will sie freilich nicht!

So geht sie eilends weiter
und trifft die alte Frau
Die kann sie nicht erschrecken,
sie weiß es schon genau,

was täglich ist zu leisten
Sie lässt sich darauf ein,
doch wird sie sehr schnell müde
und lässt die Pflicht Pflicht sein

Die Betten frisch zu machen,
das ist so wichtig nicht
Sie lässt es auch mal schleifen,
jedoch: das Bündnis bricht!

Sie geh‘n zurück die Wege
Marie hofft noch darauf,
dass auch sie empfange
Sie sieht: das Tor ist auf

Verweilend auf der Schwelle,
das Glück zum Greifen nah
Nun mag es doch geschehen
Tatsächlich: es geschah

Es regnete hernieder
der Himmelssegen hold
Doch fand er nichts ihm Gleiches
und wurde Pech statt Gold



Nach dem Märchen 'Frau Holle'



 

 

Bild zum Gedicht Pechmarie

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jürgen Wagner).
Der Beitrag wurde von Jürgen Wagner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.12.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Jürgen Wagner

  Jürgen Wagner als Lieblingsautor markieren

Buch von Jürgen Wagner:

cover

Heut' ist der Tag und jetzt ist die Zeit!: Gedichte und Aphorismen für eine bewahrte Zukunft von Jürgen Wagner



Diese Sammlung von Gedichten und Aphorismen aus den Jahren 2016-19 spiegelt auch die globalen und klimatischen Entwicklungen, deren Auswirkungen immer sichtbarer und deren Folgen immer konkreter werden. Die Poesie hat ihre eigene Art, damit umzugehen und darauf zu reagieren. Diese Gedichte schüren weder Ängste, noch flüchten sie in ein poetisches Traumland. Sie bleiben verwurzelt im Hier und Jetzt, der Erde treu und dem Himmel geöffnet wie die Bäume. Sie setzen besonnene Ruhe gegen panische Zukunftsängste; sie setzen aber auch ein waches Bewusstsein gegen ein bequemes Immer-weiter-so! Sie ziehen einige große Linien in die Vergangenheit – und in die Zukunft. Zentral ist die Liebe zum Leben, die Freude am Dasein und der Natur, die Verbundenheit mit allen Wesen, mit allem, was ist.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Mythologie" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Jürgen Wagner

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die Säge von Jürgen Wagner (Nachdenkliches)
Gabe der Götter von Marija Geißler (Mythologie)
E-stories..., ein social network? von Jürgen Berndt-Lüders (Trauriges)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen