Patrick Rabe
In Gottes Hand
Fast erfror'n im Winterfrost stehe ich vor dir,
hab die Maske weggelegt, ich bin's, ich bin hier.
Nackt vor dir bin ich ja eh, auch, wenn ich mich tarn,
doch auch and're Menschen halt ich nicht mehr zum Narr'n.
Nur, wer seine Wunden zeigt, Zuneigung erfährt,
heil wird, wer sich nicht mehr gegen deine Liebe wehrt.
Meine ganze Bitterkeit nimm in deine Hand,
meine Ängste, führe sie ins gelobte Land.
Wandle auch mein Misstrau'n, meinen Hass und Zorn,
wandle sie in Liebe um, rette, was verlor'n!
Gib mir einen neuen Sinn, erde, was ich weiß,
lass mich Teil der Gnade sein, schmilz mein Herz aus Eis.
Und ich gebe mich dir hin, weiß, du meinst es gut,
diese Reise schmeckt nach Ruß, schmeckt nach Opferblut.
Schmeckt nach Nacht und Morgenstern, Verlust und auch Gewinn,
schmeckt absurd und bodenlos, schmeckt nach tiefem Sinn.
Leben ist ein Feuer, und die Spreu verbrennt,
neu geworden ist der Mensch, der die Liebe kennt.
All das weiß ich, dennoch will ich den Krieg nicht mehr,
will kein Held im Epos sein, besungen von Homer.
Hab genug von Schmerz und Leid, Elend und Verzicht,
sehne mich nach Freundlichkeit, nach ein bisschen Licht.
Sehne mich nach deinem "Ja", mach die Kälte warm,
nimm mich bitte einfach nur mal in deinen Arm.
© by Patrick Rabe
So, 3. Januar 2016, Hamburg
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2016.
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