Der Gürtel

Ich bin der Gürtel.
Die Trophäe eines Boxers der mich einst errungen.
Er war ein Kämpfer mit Herz und mit Kraft,
den Blick auf mich gerichtet,
voller Glut und Leidenschaft.
Ich fühlte mich wie ein strahlender Diamant,
wenn er mich berührte,
mit seiner zärtlichen Hand.
Er pflegte mich stets und gab auf mich acht,
so war ich denn bei ihm,
bei Tag,
und auch in der Nacht.
Er tat mir gut und ich fühlte mich wohl.
Behütet,
geachtet und sorgsam gepflegt,
so hat er mich lange,
in seine Hände gelegt.
Die Jahre vergehen,
unser Glanz hat gelitten,
noch manch einen Kampf haben wir Seite an Seite bestritten.
Dann wurde er müde.
Des Kampfes verdrossen,
hat er mich hinter Glas in der Vitrine verschlossen.
Was ist geschehen,
gib mich nicht auf.
Hat er vergessen,
welch Funkeln und Glanz ich durch Ihn hab besessen?
Ich will wieder strahlen in hellem Licht,
schließe auf die Vitrine,
vergiss mich nicht!
Ich brauche die Wärme die du mir gegeben,
auch jetzt und in Zukunft,
als Quelle der Freude,
für unser weiteres Leben.
Bedenke,
als Gürtel hast du mich errungen,
du hast mich behutsam um deinen Leib geschlungen.
Du hast mich begehrt und ich habe es gedankt,
mit Herz und mit Hingabe,
für jede Berührung mit deiner Hand.
Nun fühle ich mich wie ein Stück Inventar,
hast du vergessen,
was ich für dich einmal war.
Ich bin der Gürtel,
und so will ich mich sehn,
wenn du mich nicht achtest,
dann werde ich gehn.
Der Kampf ist eröffnet,
ein Gegner bereit.
Ich bin der Gürtel, und eröffne den Fight.