Thomas S. Lutter
Bekenntnis II
Einen Glauben, der mir verbietet, auch nur den leisesten Zweifel an seiner Wahrheit zu hegen und, per unantastbaren Dogmas, mir die absolute Pflicht zur Wort-für-Wort-Übernahme seiner Botschaften anbefiehlt, die in und an sich im krassen Widerspruch mit sich selbst stehen, kann ich nur ablehnen.
Wie soll ich glauben, wenn dieser Gott, der mich in seiner grenzenlosen Barmherzigkeit aus Liebe geschaffen hat, mich mit den Fesseln seiner Eifersucht in einen Kerker aus Demutspflicht sperrt und ich keinerlei Entscheidungsfreiheit habe, ihn aufgrund seiner großzügigen Herrlichkeit aus freien Stücken lieben zu können?
Ich wäre nichts weiter, als der rechtlose Sklave seines gewalttätigen Herrn, der ihm zur Treue verpflichtet ist, weil es ihm nicht besser geht, als dem verängstigten Hund, der sich dauernd zu Dank und Unterwürfigkeit angehalten sieht, weil er von den paar Brocken, die vom Tisch geworfen werden, ernährt wird.
Dies kann mein Gott nicht sein!
Thomas S. Lutter
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.02.2016.
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